Ein Gastbeitrag von Carl Jesche:

Sie können den Text als PDF downloaden oder gleich lesen:

1. Öffentlichkeit ist gut

Die DiAGen sind Einrichtungen der Bistümer. Sie leisten wertvolle Arbeit und haben keinen Grund, dies zu verschweigen. Jede DiAG hat ihre Homepage und pflegt diese. Durch die Möglichkeit, die eigenen Themen zu veröffentlichen, ist man nicht mehr nur auf die Presse als Transportmedium angewiesen und kann das ganze Anliegen vortragen. Das ist gut so, für alle Mitarbeiterinnen, für alle Mitarbeitervertreter, denn so sieht man: Die machen etwas und tagen nicht nur vor sich hin.

Inzwischen haben sich überall Content-Management-Systeme wie WordPress oder Joomla durchgesetzt, die den Autoren die Arbeit erleichtern. Man kann einen Beschluss oder Text, der Öffentlichkeit verdient, einfach auf die Homepage setzen und darauf zählen, dass andere einem bei der Verbreitung helfen. Und jeder Journalist kann einfach von der Website zitieren, wenn er es will.

2. Multiplikatoren sind gut

Wenn also die BAG, die ak.mas oder eine andere DiAG einen guten Artikel schreibt, wird die DiAG MAV Dresden-Meißen gern und einfach darauf hinweisen und den Artikel verlinken. Der Effekt: Neben den Lesern und Lesern der einen Seite erfahren auch die Leserinnen und Abonnentinnen der anderen Seiten, was so läuft außerhalb des eigenen Bistums und wovon man vielleicht etwas lernen kann. Gute Ideen darf man verbreiten. Jede DiAG kann so mit ihrer Homepage Multiplikator jeder anderen sein. Und natürlich auch der ak.mas oder der BAG.

3. Gute Texte müssen auch einfach zugänglich sein

Content-Management-Systeme wie WordPress oder Joomla machen die Öffentlichkeitsarbeit leicht. Wenn ich etwas zu veröffentlichen habe, schreibe ich einfach einen Artikel und stelle ihn ein. Er steht auf der Homepage unter dem Label „Aktuelles“ ganz oben, hat eine eindeutige und unveränderliche Adresse (URL) und wird gelesen. Ein solcher Artikel ist ganz einfach zugänglich von jedem Gerät, ob PC, Mac, Smartphone, Tablet oder E-Book-Reader. Wenn jemand diesen Text teilen und weiter verbreiten möchte – kein Problem!

Ich könnte es auch kompliziert machen: Ich exportiere den Text in ein PDF, das ich dann irgendwo auf der Homepage verstecke und nur mit einem winzigen Hinweis bewerbe. Der erste Nachteil ist: Das lässt sich leicht übersehen. Der zweite Nachteil ist: Das muss ich erst herunterladen und ggf. eine neue App öffnen. Auf einem Smartphone sieht der Leser oder die Leserin dabei durchaus nicht dasselbe wie auf PC oder Mac. Der dritte, entscheidende Nachteil ist: Wer den Text so gut findet, dass er ihn weiterverbreiten will, muss: 1. die Datei herunterladen, 2. den weiterzuverbreitenden Text kopieren, 3. den Text auf die eigene Webseite kopieren, 4. alle Bindestriche suchen und löschen, 5. alle Umlaute suchen und neu schreiben, 6. alle Sonderzeichen, Fußzeilen, Hochkantzeilen usw. aus dem Fließtext heraussuchen und löschen oder an den richtigen Platz setzen und dann endlich 7. den eingefügten Text (oder, Horror, eine Tabelle) formatieren.

Das ist der Punkt, an dem die Multiplikatorenfunktion nicht mehr funktioniert, ausgenommen die Zielgruppe, die den Text exakt so formatiert ausdrucken und dann von Hand weitergeben möchte.
Auch ein Zeitungsredakteur, der eine Pressemitteilung als PDF bekommt und gerade fünf Minuten Zeit hat, um sie zu redigieren, wird es lieber lassen, wenn er erst einmal die Umlaute korrigieren muss. Wer einen Text gut findet und ihn verbreiten will, muss viel Zeit mitbringen. Oder er lässt es. Das heißt: Der Text wird nicht weiterverbreitet. Und das ist oft schade, weil eine Idee noch so gut sein kann – wenn sie niemand erfährt, hat sie keinen Sinn.

4. Aufruf

Liebe Öffentlichkeitsarbeiter der BAG, DiAGen und aks: Schreibt doch in Zukunft so, dass es einfach ist, Euere Ideen weiter zu verbreiten. Gebt die paar Euro aus und lasst Euch in Euerem Content-Management-System schulen! Dieses Geld und die Stunden sind gut investiert, denn Ihr tut etwas Gutes für die, die Euch gewählt haben und die haben ein Recht darauf, auch davon zu erfahren. Und Euere guten Ideen und Texte sind es wert, gelesen zu werden. Macht es den Leserinnen und Lesern nicht länger so schwer!


Der Autor arbeitet selbst als Pressesprecher im Ehrenamt und unterstützt u. a. die DiAG MAV Dresden-Meißen bei dieser Homepage. Er wird jedesmal, wenn ihm angetragen wird, ein Dokument einer anderen DiAG oder der ak oder der BAG „mal schnell auf die Homepage zu stellen“, zum Fluchen verleitet, denn aus einem ihm unerklärlichen Grund gibt es diese Dokumente immer nur als PDF und „mal schnell“ ist dann einfach nicht möglich. Er findet PDFs eine tolle Sache, wenn man etwas drucken will. Aber das Internet funktioniert seiner Ansicht nach anders.